Andacht

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Monatsspruch Juni 2025: „Mir aber hat Gott gezeigt, dass man keinen Menschen meiden oder unrein nennen soll.“ Apg 10,28b


Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder in Christus, es ist April und ich darf die Andacht für Juni schreiben. Im ersten Moment fragte ich mich, was ich einen Monat im Voraus schreiben soll. Da finden sich noch keine aktuellen ­Bezüge. Wer weiß, was in einem Monat sein wird? Da erinnerte ich mich an den zurückliegenden Sonntag. Es war der Ostersonntag mit seiner Erinnerung an die Auferstehung Jesu von den Toten.

Da blitzte es in meinen Gedanken. Denn ich sah im Zusammenhang mit der ­Monatslosung eine Gelegenheit, die ­Auferstehung Jesu ansatzweise in den Alltag zu holen. Aus Kindertagen kannte ich die elterliche Aufforderung, Menschen mit fragwürdigem Ruf zu meiden. Meine Eltern fürchteten schlechten Einfluss. Bei vielen Eltern ­besteht diese Sorge bis heute. Menschen können auf Menschen abfärben, im ­Guten wie im Schädlichen. Vorbehalte verschiedenster Art bestehen. Das ­betrifft Kinder, Jugendliche wie Erwachsene. Im Bibelvers blickt Petrus auf seine Erziehung in Kindertagen. Eine religiöse Schranke bestimmte das Leben der ­Menschen. Der Umgang mit Ausländern, selbst wenn sie schon lange am selben Ort wohnten, galt als unrein. Petrus hielt sich auch als Erwachsener daran, selbst als er sich Jesus anschloss. Doch nach dessen Auferstehung veränderte ein Traum seine Einstellung. Denn er sollte den fremdländischen Hauptmann Kornelius aufsuchen. Mit dem sollte er sich auf einmal abgeben. Schluss für Petrus mit Abgrenzen oder Ausgrenzen! Im Glauben an Jesus Christus gibt es im alltäglichen Umgang miteinander kein Kontaktverbot. In der Überwindung zwischenmenschlicher Schranken deutet sich so seine Auferstehung an. Der Beziehungstod wird hinter sich gelassen. Der Fremde wird zum Nächsten. Zwei überwinden ihre Missachtung und begegnen sich trotz ihrer Unterschiedlichkeit respektvoll, finden eine Verständigungsbasis. Im politischen Gezänk dieser Tage findet sich wenig davon.

Was nützt eine Kennzeichnung wie „christlich“ oder „sozial“, wenn diese nur in der eigenen Parteireihe gilt? Seilschaften fördern keine demokratische Grundordnung. Pluralität beginnt da, wo der eine sich mit dem anderen auseinandersetzt, sprich: nicht mehr gemieden wird. Damit fallen nicht alle Unterschiede weg, aber Gemeinsames kann entdeckt werden und damit zum Wohl aller beitragen. Wer Schranken überwindet, verliert nicht automatisch das Profil. Das Ich bleibt ein Ich und das Du ein Du. Aber ein konstruktives Wir kann entstehen. „Christ ist erstanden“ – nicht nur an Ostern!                 

   Ihr Pastor Uwe Petz

 

 

 

 

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