06/10/2024 0 Kommentare
Andacht -- Auf ein Wort
Andacht -- Auf ein Wort
# Andacht
Andacht -- Auf ein Wort
Lukasevangelium Kapitel 12, Verse 15-21.
Da sehe ich auf dem ersten Bild zunächst einmal den vermeintlich klugen Bauern, der sich um die Verwaltung seines Reichtums (symbolisiert durch den gefüllten Sack) sorgt. Seinem Gesichtsausdruck zufolge macht dem Bauern sein Reichtum mehr Sorge als Freude. Dennoch: Die Hand hat den Sack fest im Griff.
Doch nur eine kleine Veränderung meines Standpunktes, ein paar Schritte nach links, verändern die Perspektive total und offenbaren die ganze tragische Wahrheit; offenbaren, warum der Bauer von Gott als „Narr“ angesprochen wird. Denn all sein Sorgen um seine Habe macht ihn blind für die verrinnende Zeit, die nicht im Überfluss zur Verfügung steht. Und der Fall ist ernst, sonst würde Gott seinem Geschöpf gegenüber nicht diesen Ton anschlagen: „Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast?“ (Lukas 12, Vers 20)
Ob die Figur an der Fassade der Marktkirche wirklich auf die Geschichte vom reichen Kornbauern anspielt, das weiß ich nicht. Ich musste bei meiner Betrachtung an sie denken. Im Gottesdienst am Erntedankfest darf sie nicht fehlen. Sie mahnt uns angesichts der Ernte des Jahres zu einem Perspektivwechsel, damit ich im Leben die richtigen Prioritäten setze und mich nicht zum Narren mache.
Es grüßt Sie Ihr Pastor Kai Sundermeier
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